Als Kindergärtnerin, DaZ-Lehrperson und Musikgrundschullehrerin fand ich schon in ganz jungen Jahren Freude daran, Kinder zu begleiten – und ihnen über Musik eine andere Sprache zugänglich zu machen. Mein Weg führte mich weiter zur Heilpädagogik, wo ich weitere 15 Jahre im Schulsystem arbeitete. Mit meiner eigenen Entwicklung wuchs mein kritischer Blick auf das System.: Kinder im Dauerstress, unter konstantem Leistungsdruck, Eltern voller Sorgen, Lehrpersonen am Limit.
Ich konnte nicht länger mittragen, was ich nicht mehr vertreten konnte und entschied mich, das System zu verlassen und ausschliesslich als Musiklehrperson zu arbeiten. Hier begleite ich Kinder mit Leichtigkeit, ohne Bewertung und im eigenen Tempo. Und doch spüre ich auch hier: Der Leistungsdruck ist überall.
Meine Haltung ist klar: Kinder brauchen keine Anpassung – sie brauchen echte Verbindung, Raum zum Sein und Erwachsene, die ihnen auf Augenhöhe begegnen. Unser Selbstwert und das Selbstvertrauen wird gestärkt, wenn wir erleben, dass wir wertvoll sind, ohne uns verstellen oder etwas leisten zu müssen.
Gestresste Erwachsene fangen an, Druck auszuüben um das gewünschte Verhalten zu erzwingen. Über Massnahmen wie Belohnen, Bestrafen, Manupulieren, Moralisieren, Ausschliessen,... gehen wir jedoch in Trennung. Die Kinder - die schwächsten Glieder der Kette brauchen echte Verbindungen, Sicherheit, Anerkennung und Liebe.
Nachhaltige Veränderung geschieht nur, wenn wir sowohl das Kind als auch sein Umfeld stärken, in Vertrauen, Respekt und gegenseitiger Achtung.